Am 8. Spieltag war mit Indische Dame Münster ein direkter Konkurrent um den Aufstieg zu Gast.
Dementsprechend hart und lang wurde gekämpft, wobei genau genommen waren 7 der 8 Partien nach 3,5 Stunden zu Ende, nur Norbert, der kämpfte noch weitere 2 Stunden.

Der Mannschaftskampf lässt sich grob in drei Phasen aufteilen.

„Die erste Phase“ war vor allem durch die Partie von Jonas geprägt. Er hatte bereits in der Eröffnung viel Zeit gebraucht, büßte schließlich eine Qualität ein, erhielt im Gegenzug aber enormes Gegenspiel und marschierte nahezu unaufhaltsam auf den gegnerischen König zu. Sein Gegner war sich seiner Misere bewusst und wählte daher Jonas seine schlechte Zeit als Druckmittel und spielte enorm schnell. Bei genauen Spiel wäre wohl ein spektakuläres Ende zu Gunsten von Jonas möglich gewesen, doch dies war sehr undurchsichtig. Dennoch wollte Jonas unbedingt die Druckstellung nutzen, so verzichtete er auf den Rückgewinn der Qualität. Doch dabei verlor er in der immer weniger werdenden Zeit etwas den Überblick und musste sich schließlich geschlagen geben.

Die erste beendete Partie war die von Niklas. Nach dem Abtausch zahlreicher Figuren entstand ein sehr ausgeglichenes Endspiel, in dem es für beide Seiten kein Vorankommen mehr zu geben schien.

Ebenfalls Remis endete die Partie am ersten Brett. Hier hatte es Hermanns Gegner im Mittelspiel geschafft, dass Hermann nur wenig Zugriff auf die Zentrumsfelder erhielt. Diese mangelnde Aussicht auf Aktivität war dann auch der Grund dafür, dass sich Hermann mit der Punkteteilung zufrieden gab.

Somit stand es nach „der ersten Phase“ 2 zu 1 für Münster.

In der „zweiten Phase“ fiel dann die Vorentscheidung für Heiden.

Als erstes erarbeitete sich Martin klare Vorteile am achten Brett. Seine Gegnerin, mit Schwarz, wählte die Skandinavische Eröffnung. Martin verbrauchte zwar wie gewohnt gerade am Anfang viel Zeit, doch dies sollte sich auszahlen. Er verbesserte sein Stellung kontinuierlich und gewann schließlich eine Figur.

Für den Ausgleich sorgte allerdings Frank, der mit Schwarz die königsindische Verteidigung wählte. Etwas ungewöhnlich tauschten sich dann die e und f Bauern. Und dann ging es ganz schnell. Sein Gegner griff bei der Reaktion auf ein Springerschach fehl. Darauf konnte Frank mit seinem Läufer Dame und Turm angreifen, Den zwingenden Qualitätsgewinn versuchte sein Gegner zu verhindern, machte dadurch aber alles nur noch schlimmer. Erst gewann Frank dann stattdessen ein ganze Figur und gabelte dabei mit seinem Springer beide Türme und Dame. Daraufhin gab sein Gegner auf.

Martin hatte inzwischen ein Bauernendspiel erreicht mit dem kleinen Unterschied, er hatte noch einen Läufer und seine Gegnerin nicht. Das reichte dann auch sehr schnell zum Sie für Martin.

Alfred war während dessen ebenfalls in ein Bauernendspiel angelangt. Bei gleicher Bauernanzahl hatte Alfred noch einen Springer und sein Gegner ein Läufer. Minimale Vorteile schien Alfred in der Schlussstellung zu haben, doch der freie h Bauer seines Gegners „nervte“ sehr. So nahm Alfred dann das Remisgebot an.

Den vorzeitigen Sieg für Heiden verpasste dann Gerd. Er hatte lange Zeit einen Mehrbauern und die bessere Stellung, allerdings dies umzusetzen in einem Doppelturmendspiel auch sehr anspruchsvoll. Als Gerd dann seinen Mehrbauern einstellte, einigte er sich mit seinem Gegner ebenfalls auf Remis., womit zumindest ein Mannschaftspunkt sicher war und der direkte Konkurrent damit in der Tabelle sicher auf Abstand gehalten werden konnte.

In der „vierten Phase“, von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr ging es nun für Norbert darum, die Gewinnversuche seines Gegner abzuwehren. Ein etwas undurchsichtiges Speil war entstanden, in dem es für beide Seiten kaum ein Weiterkommen zu geben schien, weil alle Bauern so ineinander verkeilt waren. Doch sein Gegner schaffte es lange Zeit, immer wieder Druck zu machen, doch Norbert meisterte alle an ihn gestellten Aufgaben. Nach 5,5 Stunden Spielzeit bot ihm daher sein Gegner dann doch Remis, was Norbert natürlich annahm.

Somit war der 4,5 zu 3,5 Sieg perfekt. Mit nun 16 – 0 Punkten hatte die Erste 3 Spieltage vor Schluss nun mindestens 5 Punkte Vorsprung auf den Nicht Aufstiegsplatz. Weiter geht es für die Erste in 3 Wochen in Rheine.